Am Freitag war es endlich so weit. Nachdem ich eigentlich schon 2020 auf die Konferenz wollte (da war doch was…), hat es dieses Jahr endlich geklappt und ich war zwei Tage auf dem dotnet day Franken. Zwei Tage auf einem Tag? Das ging, weil Freitag “nur” der Workshop-Tag war und Samstag der Haupttag mit den Vorträgen war.

Das Thema Container war Inhalt des Workshops am Freitag. Da war die Beschreibung dessen, was vorausgesetzt wurde, meiner Meinung nach etwas unscharf. Zum Glück hatte ich mir die Woche davor ein paar Videos zum Einstieg angeschaut und Docker Desktop installiert und ausprobiert, so habe ich doch alles verstanden. Zum direkten mitmachen war das Tempo für mich zwar zu schnell, aber da das Repo öffentlich ist, werde ich es mir in den nächsten Wochen noch mal genauer anschauen. Mir hat der Workshop vor allen Dingen den Respekt vor dem Thema genommen und der Plan, demnächst die Telemetrie einiger APIs zu monitoren und dafür auf containerisierte Lösungen zurückzugreifen ist durch den Vortrag deutlich konkreter geworden.

Das ist auch mein erstes Zwischenfazit, die Konferenz hat sich für mich gelohnt, weil sie mir Impulse gegeben hat, einige Dinge auszuprobieren oder anders über bisherige Probleme nachzudenken. Neben dem Thema Telemetrie in Containern gilt das auch für Github Co Pilot, das ich demnächst ausprobieren werde. Hierzu gab es am Samstag die Key Note und eine spontane Session von Sia Ghassemi zu Chat-GPT. Letztere hat mir einige Hintergründe von Chat-GPT kurzweilig und unterhaltsam näher gebracht.

Zum Drumherum: Überraschend fand ich, dass gefühlt die deutliche Mehrheit aus dem Fränkischen kam. Da hätte ich erwartet, dass das Einzugsgebiet größer ist. Das liegt aber vermutlich daran, dass die dotnet-Plattform für viele Entwickler nur Arbeit ist und der Enthusiasmus einen (privaten) Samstag zu investieren für viele doch nicht so hoch ist. Meine Unterhaltungen waren ausnahmslos freundlich und interessant. Hier würde ich einen Vorteil gebenüber der DWX erwarten, bin schon gespannt, ob die Dichte an Entwicklern, die für die Themen brennen, dort genau so hoch ist.

Insgesamt war die Organisation hervorragend und liebevoll: Tolle Location (Le Meridien Hotel mit schönen Konferenzräumen), super freundliches Team, das auch meinen Sonderwunsch (“kann ich den Laptop und Koffer hier heute irgendwo sicher parken?”) spontan erfüllt hat. Überhaupt die liebe für Details, alles prima ausgeschildert und konsqeuent in fränkisch gehalten, genau wie die Begrüßungssession. Das Video lässt mich jetzt noch schmunzeln.

Ein gewisses Impostersyndrom-Gefühl bei der Abreise hatte ich schon. Gerade was Prozesse angeht, sind wir bei meiner Arbeit gefühlt immer noch 5 bis 10 Jahre hintendran. Immerhin haben wir die Lücke bei der Technik geschlossen und auch bei den Prozessen sicherlich verkleinert. Dieses Syndrom lag eventuell auch daran, was ich leider nicht geschafft habe: den Austausch mit Entwicklern, die, (wie ich) in sehr kleinen Teams arbeiten und bei denen einige Techniken einfach wenig Sinn machen. Hier hätte ich mich über irgendeine Art schwarzes Brett oder eine Twitter Wall (ihr merkt, ich habe selbst keine gescheite Idee, wie man das organisieren kann) gefreut, um solche Entwickler zu finden und sich auszutauschen.

Bemerkenswert fand ich, dass das Thema Security mehrfach erwähnt wurde, aber es keinen einzigen Talk dazu gab. Eventuell ist das auch eher Symptom des .net Umfelds generell? Da kann ich mir auch an die eigene Nase fassen: ob ich mir den Vortrag angesehen hätte, stelle ich Mal vorsichtig in Frage.

Zusammenfassend war es eine tolle Konferenz und ich freue mich schon auf den dotnet-day nächstes Jahr!